Brasilien möchte in Zukunft seine Botschaft nach Jerusalem verlegen. Ein solcher Schritt ist international umstritten.
Quelle: Amos Ben Gershom/GPO/dpa
Brasilien hat in Jerusalem eine Handelsvertretung eröffnet. Eduardo Bolsonaro, Sohn des brasilianischen Präsidenten, kündigte bei der Einweihung an, sein Land werde in Zukunft auch die Botschaft nach Jerusalem verlegen, wie die "Jerusalem Post" berichtete. Dies sei ein "natürlicher und normaler" Schritt.
Die Verlegung von Botschaften nach Jerusalem sind international umstritten. Der Status der Stadt solle in zukünftigen Friedensgesprächen Israels mit den Palästinensern festgelegt werden.
Brasilien hat am Sonntag in Jerusalem eine Handelsvertretung eröffnet. Eduardo Bolsonaro, Sohn des brasilianischen Präsidenten, kündigte bei der Einweihung an, sein Land werde in Zukunft auch die Botschaft nach Jerusalem verlegen, wie die "Jerusalem Post" berichtete. Dies sei ein "natürlicher und normaler" Schritt.
International umstritten
Die Verlegungen von Botschaften nach Jerusalem sind international umstritten. Der Status der Stadt soll nach Auffassung des überwiegenden Teils der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen Israels mit den Palästinensern festgelegt werden. Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt, die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem als Hauptstadt für einen künftigen eigenen Staat Palästina.
Bislang haben die USA und Guatemala ihre diplomatischen Vertretungen nach Jerusalem verlegt, einige Länder - wie etwa Ungarn - eröffneten zunächst nur Handelsvertretungen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro gilt als Vertrauter des rechtskonservativen israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Bolsonaro hatte Israel eine Woche vor der ersten Parlamentswahl in diesem Jahr besucht und war mit Netanjahu demonstrativ an der Klagemauer aufgetreten.Im April hatte Bolsonaro dann mit Äußerungen zum Holocaust Zorn in Israel ausgelöst. "Wir können vergeben, aber wir können nicht vergessen", sagte er damals zum Massenmord an den Juden. Dabei stieß der Hinweis auf Vergebung in Israel auf heftigen Widerspruch.