Die Zeit läuft: Zwei Tage vor dem EU-Sondergipfel sucht Theresa May weiter nach einer Brexit-Lösung. Am Dienstag reist die britische Premierministerin nach Berlin und Paris.
Die britische Premierministerin Theresa May kommt am Dienstag für ein Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Berlin. May werde um 12 Uhr im Kanzleramt erwartet, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Im Zentrum der Unterredung wird Seiberts Angaben zufolge das weitere Vorgehen beim Brexit stehen.
May reist am Dienstag auch nach Paris und trifft mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammen. Gibt es mit der EU bis Freitag keine Einigung über die von May beantragte Verschiebung des Austrittstermins, droht ein harter Brexit mit schweren Folgen für die Wirtschaft.
Weiter Gespräche mit der Opposition
Die Gespräche der Regierung mit der oppositionellen Labour-Partei für einen Ausweg aus der Brexit-Sackgasse würden auch heute fortgesetzt, sagte Kulturminister Jeremy Wright der BBC. "Wir brauchen diese Gespräche, um voranzukommen, und ich hoffe, dass sie zu einem vernünftigen Abschluss kommen."
Bislang haben die Treffen mit Labour-Chef Jeremy Corbyn keinen Durchbruch gebracht. Um Corbyns Unterstützung zu gewinnen, könnte May laut BBC den Verbleib des Königreichs in einer Zollunion mit der EU anbieten.
Moscovici zuversichtlich
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici zeigte sich aber zuversichtlich, dass ein harter Brexit noch vermieden werden kann. Er sei überzeugt, dass Großbritannien die EU am Freitag nicht ohne Abkommen verlassen werde, sagt Moscovici dem Sender Franceinfo. Das britische Parlament wolle ebenso wie die EU keinen "No Deal".
May hatte am Wochenende erklärt, ihre Partei stimme mit Labour in einigen Punkten überein. So wollten beide Arbeitsplätze erhalten und mit einem guten Abkommen aus der EU ausscheiden. Dies sei die Basis für einen Kompromiss, der eine Mehrheit im Parlament bekommen könne.
Die Staats- und Regierungschefs der verbleibenden 27 EU-Mitglieder treffen sich am Mittwoch. Sie wollen sich dabei auch mit Mays Bitte beschäftigen, das schon einmal vom 29. März auf den 12. April verschobene Austrittsdatum nun auf den 30. Juni zu legen.