Carten Sieling kündigte nach dem SPD-Debakel bei der Bürgschaftswahl im Mai in Bremen seinen Rückzug an. Jetzt hat sich seine Partei für einen neuen Kandidaten entschieden.
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SPD-Politiker Andreas Bovenschulte soll nach dem Willen seiner Partei Regierungschef im Bundesland Bremen werden. Die Delegierten eines außerordentlichen Landesparteitages nominierten den 53-jährigen Juristen für das Amt des Bürgermeisters. Er erhielt 140 von 146 abgegebenen Stimmen.
Die rot-grün-rote Koalition sei eine riesige Chance für Bremen, Bremerhaven und die SPD, sagte Bovenschulte. "Aber diese Chance müssen wir jetzt auch nutzen, denn eine weitere, die werden wir nicht mehr kriegen."
"Bündnis des gesunden Menschenverstandes"
Mit Blick auf die bevorstehende vierjährige Legislaturperiode appellierte der Politiker an den Teamgeist: Er wolle kein "Bürgermeister einer Wettbewerbskoalition" sein. Nur wenn die Koalition insgesamt gut dastehe, dann stehe auch die SPD gut da. "Wir sind das Bündnis des gesunden Menschenverstandes."
Der erst vor rund zwei Wochen zum SPD-Fraktionschef gewählte Bovenschulte soll Nachfolger des scheidenden Bürgermeisters Carsten Sieling (SPD) werden. Sieling hatte als Konsequenz aus dem SPD-Debakel bei der Bürgerschaftswahl am 26. Mai seinen Rückzug angekündigt. Bovenschulte war bis vor kurzem Bürgermeister der niedersächsischen Gemeinde Weyhe im Kreis Diepholz. Die Wahl des Bremer Senats (Landesregierung) erfolgt durch die Bürgerschaft am 15. August.