Mit Misstrauen beobachten westliche Regierungen das Agieren von Huawei. Doch in den Geschäftszahlen des Telekom-Giganten aus China schlägt sich das noch nicht nieder. Im Gegenteil.
Quelle: Andy Wong/AP/dpa
Der chinesische Telekom-Konzern Huawei hat ungeachtet von Spionagevorwürfen und zunehmenden Drucks der US-Regierung 2018 kräftig zugelegt. Der Umsatz des Smartphone-Herstellers und Netzwerkausrüsters kletterte um 19,5 Prozent auf umgerechnet rund 95 Milliarden Euro, wie aus dem Geschäftsbericht von Huawei hervorgeht.
Der Gewinn des global agierenden Unternehmens aus dem südchinesischen Shenzhen stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Euro.
Einen großen Zuwachs verzeichnete Huawei im Endkundengeschäft, das auch dank starker Smartphone-Verkäufe um 45,1 Prozent zulegte. Leicht rückläufig entwickelte sich dagegen die Netzwerksparte, wo das Geschäft um 1,3 Prozent schrumpfte.
Debatte über 5G-Ausschluss
In westlichen Industrienationen wird aktuell über einen Ausschluss von Huawei vom Aufbau der Netze für den superschnellen 5G-Mobilfunk diskutiert. Grundlage sind Anschuldigungen vor allem aus den USA, Huawei stehe der chinesischen Regierung zu nahe und könne von Behörden des Landes zur Zusammenarbeit gezwungen werden. Die Befürchtungen dabei reichen von Spionage in den Netzen bis hin zur Sabotage.
Huawei hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. "In Zukunft werden wir alles tun, um Ablenkungen von außen abzuschütteln, das Management zu verbessern und Fortschritte bei unseren strategischen Zielen zu erreichen", sagte Huaweis amtierender Vorsitzender, Guo Ping, am Freitag laut einer Mitteilung. Der chinesische Konzern ist in mehr als 170 Ländern und Regionen aktiv und macht etwa die Hälfte seines Geschäfts außerhalb Chinas.