Kurz vor dem EU-Gipfel haben London und Brüssel einen Durchbruch im Brexit-Streit erzielt. Kritik an dem neuen Abkommen kommt von der größten britischen Oppositionspartei.
Quelle: Victoria Jones/PA Wire/dpa
Der Chef der größten britischen Oppositionspartei, Jeremy Corbyn, lehnt das neue Brexit-Abkommen ab. "Es scheint, dass der Premierminister einen noch schlechteren Deal verhandelt hat als Theresa May", teilte der Labour-Chef mit. Das Parlament solle das Abkommen, das Premierminister Boris Johnson mit der EU ausgehandelt hat, zurückweisen.
Corbyn forderte erneut ein zweites Brexit-Referendum. Die Briten hatten vor etwa drei Jahren mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt.
Das neue Abkommen gefährde unter anderem die Sicherheit von Lebensmitteln, den Umweltschutz und die Rechte von Arbeitnehmern. Es könne Großbritannien nicht vereinen. Corbyn sprach von einem "Ausverkauf".
Nur wenige Stunden vor dem EU-Gipfel haben die EU und die britische Regierung einen Entwurf für ein Brexit-Abkommen ausgehandelt. Dies bestätigten der britische Premier Boris Johnson und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
"Wo ein Wille ist, ist auch ein Deal"
Juncker sprach von einer fairen und ausbalancierten Vereinbarung sowohl für die EU als auch für Großbritannien. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Deal", schrieb er euphorisch auf Twitter. "Und es ist ein Beweis für unser Engagement, Lösungen zu finden." Er empfehle dem bevorstehenden EU-Gipfel, das Abkommen anzunehmen.
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