CSU-Vize Manfred Weber legt sein Mandat als Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei nieder. Er gibt damit seinen Anspruch auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten auf.
"Hier hat meine Reise im letzten September als Spitzenkandidat begonnen, hier endet sie", sagte Weber laut seinem Sprecher in der EVP-Fraktionssitzung in Straßburg.
"Es war mir eine Ehre"
Der CSU-Politiker Manfred Weber gibt seinen Anspruch auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten auf. Sein Sprecher bestätigte in Brüssel, dass er sein Mandat als Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei zurückgegeben habe. "Es war mir eine Ehre, diese Aufgabe für die EVP und für Europa zu übernehmen", zitierte Webers Sprecher den CSU-Politiker auf Twitter. Weber werde weiter für ein demokratisches Europa kämpfen.
Mit der Position als Spitzenkandidat hatte Weber den Anspruch verbunden, Präsident der Europäischen Kommission zu werden. Nun macht er offenbar den Weg frei für ein anderes Personalpaket für die EU-Spitzenposten. Weber hatte im Rat der EU-Staats- und Regierungschefs ohnehin nicht genug Rückhalt bekommen und war deshalb für das Amt des Kommissionschefs bereits aus dem Rennen.
EU-Gipfel einigt sich auf Ursula von der Leyen
Über Alternativen beriet am Dienstagabend ein EU-Sondergipfel in Brüssel. Ratspräsident Donald Tusk hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als Kommissionspräsidentin vorgeschlagen - sie wurde wenig später als EU-Kommissionschefin nominiert. Die CDU-Politikerin war Teil eines neuen Personaltableaus, das Tusk in Vorgesprächen getestet hatte, auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Für Ursula von der Leyen gab es auch den Rückhalt von Frankreich und Spanien, hieß es. Auch die vier östlichen Staaten Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei unterstützen ihn, wie ein ungarischer Regierungssprecher auf Twitter schrieb.