Die Cyberkriminalität ist in Deutschland im Jahr 2018 laut BKA um mehr als ein Prozent angestiegen. Die Dunkelziffer dürfte dabei noch um ein Vielfaches höher sein.
Die Cyberkriminalität nimmt zu. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, stieg die Zahl der Fälle 2018 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Prozent auf rund 87.100. Zur Cyberkriminalität zählen unter anderem Computerbetrug und Datendiebstahl.
Auch sogenannte kritische Infrastrukturen würden immer wieder Ziel von Kriminellen, sagte BKA-Vizepräsident Peter Henzler. Er kündigte an, dass die Cyberkriminalität vom April 2020 an beim BKA in einer eigenständigen neuen Abteilung bekämpft werden soll.
Überdurchschnittlich viele Frauen tatverdächtig
Darüber hinaus gehen die Ermittler von einem Dunkelfeld aus, das um ein Vielfaches größer sein dürfte. Dies liege unter anderem daran, dass Erpressungen oder Virenfunde auf dem Computer oft nicht angezeigt oder Attacken schlicht nicht erkannt würden. Unternehmen meldeten Straftaten häufig deshalb nicht, weil sie um ihren Ruf als sicherer und zuverlässiger Geschäftspartner fürchteten.
Die Aufklärungsquote sank nach Angaben des BKA gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte auf knapp 39 Prozent. Rund 22.000 Tatverdächtige für Cyber-Delikte seien registriert worden, gut zwei Drittel von ihnen Männer, etwa ein Drittel Frauen. Damit gebe es in der Cyber-Kriminalität deutlich mehr weibliche Verdächtige als bei den Straftaten insgesamt, wo der Anteil der Frauen bei knapp 25 Prozent liege. Ausschlaggebend dafür sei der hohe Anteil weiblicher Verdächtiger beim Warenkreditbetrug - wenn also Waren im Internet bestellt, aber nicht bezahlt werden.