Tausende Dörfer in Spanien sind bereits gänzlich verlassen und stehen zum Teil zum Verkauf. Dagegen hat es heute eine Großdemo in der Hauptstadt gegeben.
Quelle: Bernat Armangue/AP/dpa
Mit einem Protestmarsch in Madrid haben Zehntausende Spanier auf das Problem der massiven Entvölkerung vieler Landesteile aufmerksam gemacht. An der Großkundgebung beteiligten sich Dutzende Verbände. Die Organisatoren sprachen von 100.000, die Behörden von 50.000 Demonstranten.
Auf Transparenten war zu lesen: "Gleichheit für Dörfer und Städte!" und "Spanien braucht das ländliche Leben". Zuletzt hatte die Regierung von Pedro Sanchez angekündigt, mit einer Notfallstrategie zu reagieren.
Regierung kündigt bessere Internet-Versorgung an
In Spanien leben 90 Prozent der Bevölkerung auf 30 Prozent der Landfläche, und zwar in Madrid und an den Küsten. Auf den übrigen 70 Prozent im Landesinneren wohne damit nur noch zehn Prozent der Spanier. Die Regierung hat am Freitag als eine Maßnahme dagegen, eine Verbesserung der Internet-Versorgung auf dem Land angekündigt.
Die Wähler in den ländlichen Gebieten könnten die Parlamentswahl am 28. April entscheidend beeinflussen. Denn nach dem spanischen Wahlgesetz haben Gegenden mit geringerer Bevölkerungsdichte ein überproportional großes Mitspracherecht bei der Wahl. Mit der in den vergangenen Jahren geendeten Vorherrschaft der beiden Großparteien sind ihre Stimmen zunehmend wichtig geworden.