Die enttäuschende WM ist abgehakt, der Fokus der DFB-Frauen liegt nun auf der EM-Quali für England. Zum Auftakt gelingt ein Kantersieg gegen einen völlig überforderten Außenseiter.
Die DFB-Frauen sind mit dem erhofften Kantersieg gegen Außenseiter Montenegro in die EM-Qualifikation gestartet. Im ersten Spiel nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus bei bei der WM in Frankreich trafen beim 10:0 (5:0) Svenja Huth (3. Minute), die überragende Spielführerin Alexandra Popp (8./24./ 38.), Klara Bühl (34./59), Sara Doorsoun (52.), Turid Knaak (54.), Lea Schüller (84.) und Linda Dallmann (88.) in Kassel für die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Die nächste Prüfung wird schwerer
Am Dienstag steht das nächste Spiel in Lwiw gegen die Ukraine an. Das ZDF überträgt es ab 16 Uhr live. Nach dem eindrucksvoll geglückten "Neustart in Nordhessen" (so titelte das Stadionmagazin) wird das die weitaus schwerere Prüfung. Denn der Gegner aus Montenegro, dessen Frauen-Nationalteam erst 2012 gegründet wurde, war bei Temperaturen von knapp 30 Grad der ideale Auftakt- und Aufbaugegner.
"Wir müssen uns unheimlich viel bewegen, den Ball schnell laufen lassen und im richtigen Moment in die Box stechen", hatte Popp tags zuvor noch angekündigt. Die Wolfsburgerin war vor dem Anpfiff für ihr 100. Länderspiel, das sie während der WM in Frankreich gegen Nigeria absolviert hatte, geehrt worden. Und auf dem Platz setzte vor allem die 28-Jährige ihre eigenen Forderungen vorbildlich in die Tat um.
Mut, Spielfreude und Tempo hatte Voss-Tecklenburg von ihren Spielerinnen gefordert - was diese auch von der ersten Minute an umsetzten. Torhüterin Merle Frohms, die für die verletzte Almuth Schult zwischen den Pfosten stand, erlebte einen mäßig unterhaltsamen Nachmittag, durfte hin und wieder einen Rückpass aufnehmen oder einen völlig planlosen Freistoß von Montenegros Spielführerin Sladana Bulatovic mit dem Fuß annehmen (20.).
Von den Zuschauern mit einer Welle gefeiert
In der zweiten Halbzeit feierten die Zuschauer die deutsche Elf sogar mit der Welle - Voss-Tecklenburg wechselte munter durch und gönnte auch Popp nach 53 Minuten die verdiente Pause bei der extremen Hitze
Insgesamt standen sechs Spielerinnen in der Startelf, die auch in Rennes gegen Schweden begonnen hatten. Im Tor ersetzte die Freiburgerin Merle Frohms die verletzte Stammkraft Almuth Schult (VfL Wolfsburg), auch Marina Hegering (SGS Essen), Melanie Leupolz (FC Bayern München), Lena Lattwein (TSG 1899 Hoffenheim) und kurzfristig auch noch die in Kassel geborene Carolin Simon (FC Bayern München) fehlten.