Burkina Faso galt lange als relativ stabil, wird aber durch interne Unruhen und regionale Konflikte erschüttert. Bei Kämpfen kommen nun viele Menschen ums Leben.
Bei Rebellenangriffen im westafrikanischen Burkina Faso sind an Heiligabend mindestens 122 Menschen getötet worden, darunter Dutzende Zivilisten. Rebellen hätten die im Norden des Landes gelegene Stadt Arbinda und einen nahen Militärstützpunkt angegriffen und dabei mindestens 35 Zivilisten getötet.
Das teilte Präsident Roch Marc Christian Kabore mit. Bei anschließenden Kämpfen wurden 80 Rebellen und sieben Soldaten getötet. In der Gegend kommt es immer wieder zu Angriffen. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.
Hunderttausende wegen Konflikte vertrieben
Eine solch hohe Opferzahl gab es aber bisher nicht. Im November wurden bei einem Angriff im Osten des Landes 37 Tote gezählt. Im aktuellen Fall seien die meisten toten Zivilisten Frauen, sagte der Präsident des westafrikanischen Staates. Es war zunächst unklar, wo genau die Frauen angegriffen wurden und warum so viele von ihnen ums Leben kamen.
Jahrelang blieben Burkina Faso Attacken islamischer Extremisten erspart. Im benachbarten Mali hingegen musste Frankreich 2013 mit seinem Militär einrücken, um Extremisten aus von ihnen kontrollierten Städten zu vertreiben. 2016 und 2017 schlugen dann Extremisten auch in Ouagadougou zu, der Hauptstadt von Burkina Faso.
Seitdem kommt es im Norden und Osten immer wieder zu Angriffen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden dadurch mehr als eine halbe Million Menschen vertrieben.