Die drei Beschuldigten im Mordfall des CDU-Politikers Lübcke besaßen mehr Waffen als bisher bekannt. 46 Schusswaffen wurden bei 30 Durchsuchungen gefunden.
Quelle: Uli Deck/dpa
Im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat die Polizei im Juni und Juli 21 Durchsuchungen auf richterliche Anordnung durchgeführt. Neun weitere fanden mit Zustimmung der Betroffenen statt. Dabei wurden 46 Schusswaffen sichergestellt. Außerdem auch Chinaböller, Messer oder auch Sportbögen. Das teilte das Bundesinnenministerium als Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Martina Renner mit. Die Durchsuchungen fanden in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg statt. Zu den genauen Fundorten äußerte sich das Ministerium aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Bislang war nur öffentlich geworden, dass die Polizei aus einem Erddepot des am 15. Juni festgenommenen Tatverdächtigen Stephan E. fünf Waffen sichergestellt hatte. Darunter befand sich der Revolver, mit dem Lübcke Anfang Juni vor seinem Haus im nordhessischen Wolfhagen erschossen wurde. Bei den zwei weiteren Beschuldigten handelt es sich um die am 27. Juni festgenommenen Markus H. und Elmar J. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen Beihilfe zum Mord vor.
Lübcke war aus nächster Nähe erschossen worden. Die Ermittlungen in dem Fall führt die Bundesanwaltschaft, die von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat ausgeht. Der Tatverdächtige Stephan E. legte nach seiner Festnahme zunächst ein Geständnis ab, zog dieses später aber wieder zurück.