Fluggäste können ihren CO2-Ausstoß bereits durch Klimaschutzprojekte ausgleichen. Das will Easyjet künftig auch machen. Das Geld soll in Aufforstung und Solarenergie fließen.
Der Billigflieger Easyjet will künftig den CO2-Ausstoß seiner Flugzeugflotte vollständig mit Klimaschutzprojekten ausgleichen. Das verkündete Airline-Chef Johan Lundgren am Dienstag bei der Vorstellung der Ergebnisse für das Geschäftsjahr in London. Im laufenden Geschäftsjahr werde man für die Kompensation rund 25 Millionen Pfund (29,3 Millionen Euro) aufwenden.
Man sei sich dabei bewusst, dass der Ausgleich nur eine Übergangsmaßnahme sei, sagte Lundgren. Easyjet werde daher die Entwicklung innovativer Technologien weiter unterstützen.
Geld soll in Aufforstung und Solarenergie fließen
Mit Airbus habe man eine entsprechende Grundsatzvereinbarung über ein Projekt getroffen, mit dem elektrische und hybride Flugzeuge für die Kurzstrecke ermöglicht werden sollen. Mit Kompensationszahlungen werden unter anderem Aufforstungsprojekte und Photovoltaik-Anlagen gefördert.
Wie andere Airline-Chefs zuvor wandte sich Lundgren gegen Luftverkehrssteuern, wie sie Deutschland gerade erhöht hat. Sie machten den Luftverkehrssektor nicht sauberer, sondern verhinderten Investitionen in saubere Flugzeuge. Auch mahnte der Airline-Chef Verbesserungen im europäischen Flugsicherungssystem an.
Easyjet rechnet mit schlechterer Konjunktur
Der nach Ryanair zweitgrößte Billigflieger Europas mit 331 Flugzeugen hatte unter anderem wegen der Übernahme großer Teile des Air-Berlin-Geschäfts im Geschäftsjahr 2018/2019 seine Kapazität um knapp zehn Prozent ausgeweitet. Die Passagierzahlen kletterten um 8,6 Prozent auf 96,1 Millionen, während der Umsatz um 8,3 Prozent auf 6,4 Milliarden britische Pfund anwuchs.
Auf dem deutschen Markt mit Schwerpunkt Berlin wolle man im laufenden Jahr die Kapazität nur im unteren einstelligen Prozentbereich steigern, sagte Deutschland-Chef Stephan Erler. Man sehe zum Teil Überkapazitäten im Markt und rechne mit schlechterer Konjunktur. Zur möglichen Übernahme von Teilen der Thomas-Cook-Airline Condor wollte sich der Manager nicht äußern.