Im bayerischen Ingolstadt verdienen Arbeitnehmer im Schnitt mehr als doppelt so viel wie im sächsischen Görlitz. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor.
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Beim Verdienst der Arbeitnehmer in Deutschland gibt es weiter erhebliche regionale Unterschiede. Die 60 Landkreise und Städte mit den bundesweit niedrigsten Verdiensten liegen in Ostdeutschland.
2018 verdienten Vollzeitbeschäftigte im sächsischen Landkreis Görlitz am wenigsten, nämlich 2.272 Euro brutto im Mittel. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit, die die Linke im Bundestag ausgewertet hat. Im bayerischen Ingolstadt wurde mit 4.897 Euro brutto im Mittel am meisten verdient.
"Beschämend"
Am oberen Ende stehen demnach neben Ingolstadt Wolfsburg (4.893 Euro), Erlangen (4.787 Euro) und Böblingen (4.743 Euro). Knapp vor Görlitz liegen der Erzgebirgskreis (2.301 Euro), Vorpommern-Rügen (2.303 Euro) und das Altenburger Land in Thüringen (2.308 Euro). Die Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann nannte es "beschämend", dass es in Ostdeutschland flächendeckend niedrigere Löhne gebe. Aber auch im Westen existierten abgehängte Regionen.
Der jüngste Bericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit verweist unter anderem darauf, dass nahezu kein Großunternehmen seine Zentrale in Ostdeutschland habe. Auffällig ist, dass die Audi-Stadt Ingolstadt und die Volkswagen-Stadt Wolfsburg an der Spitze der Einkommensskala stehen.