Seit 2003 wurden im Jemen keine Parlamentswahlen mehr abgehalten. Grund dafür ist der anhaltende Bürgerkrieg. Nun gab es vom Präsidenten einen Friedensappell.
Quelle: -/SPA/dpa
Zum ersten Mal seit Ausbruch des Kriegs im Jemen vor vier Jahren ist das Parlament wieder zusammengekommen. Der international anerkannte Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi forderte die Huthi-Milizen auf, ihre Waffen niederzulegen. "Ist nicht die Zeit gekommen, die Waffen niederzulegen und mit dem Frieden zu beginnen?"
Hadi hält sich normalerweise im Exil in Saudi-Arabien auf, nachdem die vom Iran unterstützten Huthis Jemens Hauptstadt Sanaa und große Teile des Nordens eingenommen hatten.
Hadi: Regierung will Frieden
Die Regierung wolle endlich Frieden, sagte Hadi vor dem Parlament. Die Truppen Hadis werden in ihrem Kampf gegen die Huthis von einer Militärallianz arabischer Staaten unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt. International gibt es Kritik an den Angriffen der Koalition, weil auch immer wieder Zivilisten durch Luftangriffe getötet werden.An der ersten Sitzung des Parlaments im Jemen nahmen rund 140 der ursprünglich gewählten 301 Abgeordneten teil. Das Parlament wurde 2003 gewählt, anschließend wurden aufgrund der Lage im Jemen keine Wahlen mehr abgehalten.
Die USA bezeichneten die Parlamentssitzung als wichtigen Schritt, um wieder legitime Regierungsprozesse in dem Bürgerkriegsland zu etablieren. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Situation im Jemen als die schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt.Zugleich hielten die Huthi-Rebellen in mehreren Gebieten im Norden des Landes Nachwahlen für das Parlament in Sanaa ab. Die Huthis kontrollieren das Parlament in der Hauptstadt, es ist international aber nicht anerkannt. Beobachter sehen die Wahl daher auch als rein symbolisch an.