Im Fall Khashoggi hat Saudi-Arabien fünf Todesurteile verhängt. Die Türkei kritisiert diese Entscheidung als unzulänglich - und fordert, endlich zwei wichtige Fragen zu klären.
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Die türkische Regierung hat das Urteil in Saudi-Arabien zum Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi als unzulänglich kritisiert. Es sei weit davon entfernt, die Erwartungen der Türkei und der internationalen Gemeinschaft zu erfüllen, hieß es in einer Erklärung von Außenamtssprecher Hami Aksoy.
Das Verfahren habe nicht einmal geklärt, wo Khashoggis Leiche sei oder wer den Mord in Auftrag gegeben habe, hieß es in der Stellungnahme aus Ankara. Die Aufklärung dieses Mordes, der auf türkischem Boden begangen worden sei, sei eine "moralische Verpflichtung". Die Türkei erwarte weiterhin, dass die saudischen Behörden mit der Türkei zusammenarbeiteten. Präsidentensprecher Fahrettin Altun nannte das Urteil am Abend auf Twitter "skandalös".
Ein saudisches Gericht hatte am Montag fünf Männer zum Tode verurteilt. Drei weitere Angeklagte wurden wegen "Verschleierung des Verbrechens" zu Haftstrafen von insgesamt 24 Jahren verurteilt. Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass es zunächst keine Absichten zu dem Mord gab, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Khashoggi war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat im türkischen Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad brutal getötet worden.