Der riesige Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern offenbart: Es fehlen auch Löschflugzeuge. Da solche Katastrophen zunehmen werden, soll der Maschinenpark aufgerüstet werden.
Mecklenburg-Vorpommern fordert Hilfe vom Bund, konkret vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophen. "Gestern haben wir auf Antrag von Mecklenburg-Vorpommern versucht, ein Löschflugzeug aus Frankreich zu bekommen", sagt dessen Chef Christoph Unger im ZDF-Morgenmagazin. "Aus den Erfahrungen des letzten Jahres haben wir gelernt. Wir sind gerade dabei, auf EU-Ebene zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen. Die EU will das auch finanzieren. Wir werden national auch entsprechende Ressourcen aufstellen." Die Innenministerkonferenz habe im vergangenen Monat beschlossen, dass das Amt sich intensiver mit dem Thema Waldbrände befassen müsse. "Wir arbeiten daran."
Feuer kann noch nicht gelöscht werden
"Es wird häufiger zu solchen Ereignissen kommen", erklärt Unger mit Blick auf den Klimawandel weiter. Die Menschen müssten sich darauf einstellen. Sein Bundesamt ist zuständig für das Ressourcen- und Informationsmanagement, das heißt sowohl für die Versorgung mit Löschfahr- und flugzeugen als auch für den Betrieb des Bevölkerungswarnsystems.
Beim Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern kommt hinzu, dass Restmunition auf dem alten Truppenübungsplatz die Löscharbeiten erschwert. Auch die Einsatzkräfte müssen Sicherheitsabstände von einem Kilometer einhalten. Daher könne der Großbrand derzeit nur eingedämmt, aber noch nicht gelöscht werden, erklärt Unger weiter. In vielen Bereichen, gerade im Osten Deutschlands, gebe es noch Munition im Boden. Die sei allerdings oftmals schwierig zu finden, so dass der Aufräum-Prozess noch viele Jahre dauern werde.
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Auf sechs Quadratkilometer ausgeweitet
Der Waldbrand in der Nähe von Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern hat sich in der Nacht zum Dienstag auf rund 600 Hektar ausgeweitet. Das größte Problem sei nach wie vor der Wind und die anhaltende Trockenheit, sagte ein Sprecher des Landratsamts Ludwigslust-Parchim. Am Dienstag sollten weiter Schneisen in das munitionsbelastete Gebiet geschlagen werden. Die Zahl der Löschhubschrauber sollte auf acht verdoppelt werden. Auch zehn Wasserwerfer sollten zum Einsatz kommen, um unter anderem Schneisen zu wässern.
Am Montag hatte das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz auf rund 430 Hektar gewütet, bevor es sich nun weiter ausbreitete. Bislang wurden vier Ortschaften geräumt, zuletzt der Ort Volzrade. Insgesamt mehr als tausend Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Bei dem Feuer handelt es sich um den größten Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns.