Christine Lagarde soll Anfang November den bisherigen Amtsinhaber Mario Draghi an der Spitze der EZB ablösen - das EU-Parlament hat sich mit großer Mehrheit für sie ausgesprochen.
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Das EU-Parlament hat sich mit großer Mehrheit für die bisherige IWF-Chefin Christine Lagarde an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgesprochen. Lagarde erhielt 394 von 649 abgegebenen Stimmen im Europaparlament in Straßburg. Die Abstimmung hatte vor allem symbolischen Charakter.
Lagarde soll am 1. November den bisherigen Amtsinhaber, den Italiener Mario Draghi, ablösen. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sie bereits im Juli nominiert. Die Amtszeit eines EZB-Chefs beträgt acht Jahre.
Lagarde erwartet viel Arbeit
Zum Einstieg wartet keine Entspannung auf die Französin. Kurz vor Ende seiner Amtszeit zog Draghi Ende vergangener Woche noch einmal alle Register und beschloss ein Maßnahmenpaket gegen Konjunkturschwäche mit höheren Strafzinsen für Banken, frischen Milliarden für Anleihenkäufe und einem vorerst zementierten Zinstief. Eine erste Zinserhöhung verschob der EZB-Rat auf unbestimmte Zeit.
Die Zentralbank mit Sitz in Frankfurt entscheidet über die Geldpolitik für die Eurozone und bestimmt unter anderem den Leitzinssatz, der auch für Sparer und Kreditnehmer wichtig ist. Hauptziel der EZB ist Preisstabilität.