Seit Jahren fordert Gerd Müller die Ernennung eines Afrika-Kommissars. Bei der künftigen EU-Kommissionspräsidentin scheiterte er jetzt mit einem erneuten Versuch.
Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ist mit seiner Forderung nach einem EU-Afrika-Kommissar bei der künftigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) abgeblitzt. In ihren Gesprächen zum Thema sei die Idee "als diskriminierend" angesehen worden, erklärte von der Leyen.
So sei unter anderem gefragt worden, warum es dann nicht auch einen Kommissar für Lateinamerika oder für Asien geben solle. Müller hatte in den vergangenen Jahren stets die Ernennung eines Afrika-Kommissars gefordert.
Finnin Urpiainen führt Ressort "Internationale Partnerschaften"
Bereits bei dem scheidenden EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker war Müller auf taube Ohren gestoßen. Der bevorstehende Wechsel an der Kommissionsspitze galt deswegen als eine Art letzte Chance für Müllers Forderungen. Als Verteidigungsministerin war die CDU-Politikerin von der Leyen bis vor Kurzem noch Kabinettskollege von Müller gewesen.
Für die Zusammenarbeit mit Afrika, aber auch mit anderen Weltregionen soll in der künftigen EU-Kommission die Finnin Jutta Urpiainen zuständig sein. Sie bekam am Dienstag von Ursula von der Leyen das Ressort "Internationale Partnerschaften" zugeteilt.