Frankfurts Mainufer ist ein Magnet für Ausflügler und Feiernde. Doch die Beliebtheit bringt auch Probleme. Das Frankfurter "Nizza" kämpft mit Vandalismus und Wildpinklern.
Exotische Pflanzen machen das Frankfurter "Nizza" am Mainufer zu einer Oase, in der es zu jeder Jahreszeit grünt und blüht, selbst im Winter. Doch die wachsende Beliebtheit des Mainufers belastet die sorgsam angelegte und gepflegte öffentliche Anlage: Pflanzenteile werden abgerissen, die Mauern des Parks als Toilette missbraucht.
Quelle: dpa
Ein günstiges Mikroklima lässt im "Nizza" - wie die Einheimischen liebevoll dazu sagen - sogar Zitrusfrüchte reifen, erklärt Rainer Gesell. Der Hobbygärtner hat den kleinen Park in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt der Stadt vor 20 Jahren neu konzipiert. "Es handelt sich hier um einen der wärmsten Standorte in Deutschland", sagt der 64-Jährige. Die nach Süden ausgerichtete Lage und die hohe Mauer, die den Bereich abgrenzt, tragen dazu bei.
Mehr als vier Hektar südländisches Flair
Bei dem 4,42 Hektar großen Areal handelt es sich nach städtischen Angaben um einen der größten südländischen öffentlichen Gärten nördlich der Alpen. Auf dem im Jahr 2000 neu eröffneten Areal wachsen frostresistente und zugleich subtropische Pflanzen, darunter Olivenbäume und Zypressen. Entstanden war das "Nizza" als Flaniermeile mit südländischen Pflanzen erstmals um das Jahr 1875.
Der kleine Park kämpft mit den gleichen Problemen wie viele Grünflächenämter deutschlandweit: Vandalismus, Wildpinkler, Müll. Es habe sich in den vergangenen Jahren ein regelrechter Hype um das Mainufer entwickelt, sagt Amtsleiter Stephan Heldmann. Bei schönem Wetter tummeln sich Sonnenhungrige an den Flussufern - Jogger, Inlineskater und Fahrradfahrer. Abends ist Partytime, Grills und Kühltaschen werden ausgepackt.
Inzwischen schützt ein Zaun das "Nizza", dessen Tore nachts geschlossen werden. 152.000 Euro investierte die Stadt vor allem als Reaktion auf Obdachlose, die auf der Wiese oder an der wärmenden Mauer übernachteten.