Aufatmen in Teutschenthal: Nach einer Verpuffung in einem Bergwerk saßen Dutzende Arbeiter unter Tage fest. Am Mittag konnten alle gerettet werden, zwei Menschen wurden verletzt.
Nach einer Verpuffung in der Bergbaugrube Teutschenthal in Sachsen-Anhalt hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Das teilte ein Polizeisprecher am Freitag am Ort des Geschehens mit. Bei dem Unglück seien ein 24 Jahre alter Mann leicht und ein 44-Jähriger schwer verletzt worden. Beide hätten einen Schock erlitten und seien ins Krankenhaus gebracht worden. Beide Bergmänner, ein Deutscher und ein Pole, hätten selbstständig laufen können und seien ansprechbar gewesen. Die polizeilichen Ermittlungen würden wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Körperverletzung geführt.
Nach Angaben des Unternehmens hatten nach der Verpuffung 36 Männer zunächst unter Tage ausharren müssen. Sie hätten sich selbstständig in die dafür vorgesehenen Sicherheitsräume begeben, schilderte Erik Fillinger, technischer Geschäftsführer der Grube am Freitag vor Journalisten. Diese hätten sie später in Begleitung der Grubenwehr selbstständig verlassen.
Experten suchen Unglücksursache
Die Unglücksursache ist noch unklar. Die Polizei und das Landesamt für Geologie und Bergwesen nahmen Ermittlungen auf. In Betracht kommt laut Fillinger eine Wasserstoffverpuffung.
Für die Grube sei Entwarnung gegeben worden. Nun würden Experten des Landesbergamts unter Tage fahren und mit Untersuchungen beginnen, sagte der Abteilungsleiter Bergbau, Uwe Schaar, in Halle. Die üblichen Arbeiten in der Grube würden so lange ruhen, bis die Ursache geklärt sei. Wie lange das dauern werde, könne er noch nicht sagen.
In der Grube Teutschenthal arbeiten nach Unternehmensangaben etwa 100 Menschen. Für die Anlage gebe es spezielle Sicherungs- und Rettungsszenarien, sagte Schaar.
In den vergangenen 15 Jahren wurde das im Jahr 1982 stillgelegte Bergwerk umgebaut. Heute handelt es sich um ein sogenanntes Versatzbergwerk. Dort werden auf 14 Quadratkilometern Grundfläche mineralische Abfälle deponiert, um die Grube zu stabilisieren. Bis in die 1980er Jahre waren dort Kali und Steinsalze abgebaut worden.