Die meisten Trauben sind reif, nur der Riesling nimmt sich immer etwas mehr Zeit: In den deutschen Weinanbaugebieten beginnt in dieser Woche die Hauptlese.
Quelle: Peter Zschunke/dpa
Mit hohen Erwartungen hat in den deutschen Weinanbaugebieten die Hauptlese begonnen. "Der Zustand der Trauben ist sehr gut", sagte der Präsident des Weinbauverbands Rheinhessen, Ingo Steitz. Er rechne "mit einer guten Qualität und bundesweit mit 20 Prozent weniger Ertrag als 2018".
Frühburgunder, Spätburgunder und Müller-Thurgau gehören zu den bereits jetzt gelesenen Rebsorten. "Beim Riesling dauert es noch ein bis zwei Wochen", sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut.
"Punktlandung" beim Zuckergehalt
"Dieses Jahr haben wir weniger Probleme mit viel Zucker und entsprechend hohen Alkoholwerten", sagte der Winzer Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof in Westhofen. "Es war ein gutes Jahr." Zwar habe es auch wieder Hitze und Trockenheit gegeben wie 2018. Aber im August und Anfang September habe der Regen den Trauben gut getan. Zusammen mit acht Helfern brachte Zimmer Spätburgundertrauben zur Kelter, um daraus für die spätere Sektherstellung einen "Blanc de Noir" zu erzeugen, also ohne die roten Farbstoffe aus der Beerenhaut. Mit einem Messgerät, dem Refraktometer, ermittelte er den Zuckergehalt im Traubenmost: "80 Grad Oechsle, das ist eine Punktlandung."