Die deutsche Wikipedia-Seite wurde am Freitag Opfer einer Cyber-Attacke. Die Betreiber sprechen von einem "massiven und sehr breit angelegten" Angriff.
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Die deutsche Version des Online-Lexikons Wikipedia und einige andere Ausgaben in Europa sind stundenlang von einer Online-Attacke lahmgelegt worden. Die Gesellschaft Wikimedia Deutschland berichtete von einem DDOS-Angriff. Bei solchen Attacken werden Server mit einer Flut sinnloser Anfragen bombardiert, bis sie in die Knie gehen.
Auch Nutzer unter anderem in Großbritannien und Frankreich meldeten Probleme. Bei Twitter verkündeten Unbekannte hinter einem frisch eingerichteten Account, sie steckten dahinter.
Weitere Angriffe angekündigt
Um die Authentizität der Behauptung zu untermauern, verkündeten sie kurz vor Mitternacht, die Attacke für kurze Zeit auszusetzen, bevor sie wieder hochgefahren werde. In diesem Zeitraum war die Online-Enzyklopädie dann tatsächlich erreichbar. Sie wollten neue Angriffswerkzeuge ausprobieren und die Attacke werde nach einigen Stunden gestoppt, hieß es bei dem Twitter-Account.
Große Websites haben meist Schutzmechanismen gegen DDOS-Angriffe. Die Wikimedia sprach so auch von einem "massiven und sehr breit angelegten" Angriff. Kurz vor Mitternacht ließen sich die Wikipedia-Seiten kurzzeitig wieder aufrufen, bevor wieder nichts ging.
Dann wurde als nächstes Ziel die Plattform Twitch genannt, über die vor allem der Verlauf von Videospielen gestreamt wird. Allerdings merkten Nutzer an, dass Aussetzer bei Twitch-Kanälen eher von kurzer Dauer waren - möglicherweise ist der zum Online-Riesen Amazon gehörende Dienst besser vor DDOS-Attacken geschützt. Für Samstagabend wurde über den Twitter-Account eine neue Angriffswelle angekündigt.