Einheimische Zecken bekommen Konkurrenz aus tropischeren Gegenden: Die neue Gattung Hyalomma wurde erneut nachgewiesen. Forscher sagen, sie hat erstmals in Deutschland überwintert.
Quelle: Marco Drehmann/Universität Hohenheim/dpa
Eine neu eingewanderte tropische Zeckenart hat erstmals in Deutschland überwintert. Experten der Universität Hohenheim und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr wiesen sechs Exemplare der Gattung Hyalomma nach, wie die Uni in Stuttgart mitteilte.
Nach Überzeugung der Forscher ist die Art damit "einen wesentlichen Schritt weiter auf dem Weg, sich hier zu etablieren". Die Hyalomma-Zecke ist zwei- bis dreimal so groß wie ihre europäischen Verwandten und hat auffällig geringelte Beine.
Anders als europäische Zecken jagt die Hyalomma-Zecke demnach aktiv und kann Warmblüter über mehrere hundert Meter verfolgen. Im eurasischen Raum gelten sie unter anderem als wichtige Überträger des Krim-Kongo-Virus und des Hämorrhagischen-Fiebers. Die erwachsenen Zecken saugen Blut vor allem an großen Tieren. Auch der Mensch ist ein potenzieller Wirt.