Sie ist das erste erwachsene IS-Mitglied, das mit Unterstützung der Behörden von Syrien nach Deutschland geholt wird: Laura H. Auch ihre drei Kinder sind auf dem Weg.
Mehr als 80 Deutsche, die sich der Terrormiliz IS angeschlossen hatten, sitzen in Syrien in Gefangenenlagern fest. Bisher wurden nur einige ihrer Kinder ohne Eltern zurück nach Deutschland geholt. Nun ist erstmals auch eine Erwachsene auf dem Weg in ihre alte Heimat - mit Unterstützung der deutschen Behörden: Laura H. und ihre drei Kinder.
Die Rückholaktion ist Folge mehrerer Gerichtsbeschlüsse, die die Bundesregierung verpflichten, nicht nur Kinder von IS-Mitgliedern, sondern auch deren Mütter zurückzuholen.
Das Auswärtige Amt hielt sich in einer Stellungnahme mit Details zurück: "Wir können bestätigen, dass heute drei weitere deutsche Kinder, die sich in Nord-Syrien in Gewahrsam befunden haben, von dort aus gemeinsam mit ihrer Mutter in den Irak ausreisen konnten." Die Familie soll aus dem Lager Al-Hol in Nordsyrien kommen.
Ermittlungen wegen Mitgliedschaft in terroristischer Vereinigung
Gegen die IS-Rückkehrerin, die am Samstagabend mit ihren Kindern in Deutschland zurückerwartet wird, wird wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung ermittelt. Zudem werde ihr Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur. Es bestehe aber kein Haftbefehl. Was mit der Frau nach der Landung geschehe, falle in die Zuständigkeit der Polizei.
Die Frau soll aus Mittelhessen stammen und 30 Jahre alt sein. Im Jahr 2016 soll sie in Richtung Syrien aufgebrochen sein. Sie hatte sich zunächst den Salafisten angeschlossen und war mit zwei Kleinkindern in das Kriegsgebiet gereist. Dort bekam sie ein weiteres Kind. Ihr Mann, ein IS-Kämpfer kam ums Leben.