Sie gilt als Schlussstein der vor 180 Jahren begonnenen Berliner Museumsinsel: Die James-Simon-Galerie öffnet als zentrales Eingangsgebäude ihre Tore.
In Anwesenheit von Kanzlerin Angela Merkel ist die James-Simon-Galerie als neuer Zugang zur Berliner Museumsinsel mit einem Festakt eröffnet worden. Stararchitekt David Chipperfield hat das Gebäude mit einer Nutzfläche von 4.600 Quadratmetern entworfen - es kostete rund 134 Millionen Euro.
Quelle: reuters
Die Galerie dient künftig nicht nur als zentraler Empfang und Servicestation für das Ensemble aus Pergamonmuseum, Alter Nationalgalerie, Bode-Museum, Altem Museum und Neuem Museum. Für die jährlich zuletzt knapp 2,5 Millionen Besucher beginnt dort zudem die neue archäologische Promenade, die die einstmals über Brücken untereinander verbundenen Gebäude künftig unterirdisch anbinden soll.
Würdigung jüdischer Mäzene
Benannt ist das neue Gebäude nach dem Unternehmer und Kunstsammler James Simon (1851-1932), dessen Schenkungen die Berliner Museen etwa 10.000 Objekte verdanken. Dazu zählt auch die berühmte Büste der Nofretete, der Hauptgemahlin des ägyptischen Pharaos Echnaton aus dem 14. Jahrhundert vor Christus.
Mit der Galerie auf der Berliner Museumsinsel will die Stiftung preußischer Kulturbesitz die Bedeutung jüdischer Mäzene für die Entwicklung der Museumslandschaft in Deutschland betonen. James Simon sei einer der ganz großen Mäzene gewesen, "die so unendlich viel für Kultureinrichtungen in Deutschland und eben auch in Berlin getan haben", sagte Stiftungspräsident Hermann Parzinger in Berlin. "Wir wollen etwas gegen das Vergessen tun."
Simon-Kabinett im Bode-Museum eingerichtet
Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen, sprach von einer "unfassbar großzügigen Schenkung" des Mäzens. Für James Simon ist nun auch wieder ein Kabinett im Bode-Museum eingerichtet, das 1938 während des Nationalsozialismus geschlossen worden war.
Dieser Raum ist nach Angaben der Stiftung für eine Dauer von 100 Jahren Teil des Schenkungsvertrags. "Dass das Kabinett jetzt wieder eingerichtet wurde, ist tatsächlich ein Bewusstwerdungsprozess", begründete Eissenhauer den langen Zeitraum ohne Simon-Kabinett seit der Wiedervereinigung auch der Museen vor fast drei Jahrzehnten.