Neuer Anwendungsbereich der Künstlichen Intelligenz: Japan testet Gesichtserkennung an Bahnhöfen - als Ticket-Ersatz. Auch Deutschland investiert in Systeme der Gesichtserkennung.
Fahrkarten könnten in Japan in einigen Jahren der Vergangenheit angehören: Stattdessen sollen sich Bahnreisende zukünftig nur noch mit ihrem Gesicht ausweisen. Die japanische Stadt Osaka testet seit heute erstmals das neue System. Auch in anderen Ländern ist die Technologie zur Gesichtserkennung auf dem Vormarsch. Einige Beispiele:
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In Deutschland werden ebenfalls Millionenbeträge in Systeme zur Gesichtserkennung investiert, allen voran im Bereich der Sicherheitstechnik. Vielerorts werden die neuen Technologien bereits eingesetzt, zum Beispiel am Frankfurter Flughafen. Flugreisende in Besitz eines biometrischen Reisepasses können durch eine automatisierte Sicherheitskontrolle gehen. Dabei wird ein Foto erstellt und mit den Daten im Reisepass abgeglichen.
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Die unterschiedlichen Typen der Gesichtserkennung
Das Piktogramm einer Überwachungskamera weist auf das Projekt zur automatischen Gesichtserkennung hin
Quelle: imago/photothekIn der Debatte um Gesichtserkennung sei zwischen den beiden Bereichen Gesichtsidentifikation und Gesichtsverifikation zu unterscheiden, erklärt der Informatiker Christian Rathgeb von der Hochschule Darmstadt. Bei den automatisierten Grenzkontrollen am Frankfurter Flughafen handele es sich um die biometrische Verifikation. Der Reisepass ist also eine "biometrische Referenz", die mit einer "biometrischen Probe" abgeglichen werde.
Die Gesichtsidentifikation sei das Gegenstück dazu, erklärt der Experte für Sicherheit und Datenschutz. Basis für die Erkennung sei lediglich das erstellte Foto, anhand dessen die Identität geklärt werde. Dafür werde das Bild mit einer Datenbank abgeglichen. "Das ist sehr herausfordernd, besonders bei einer großen Population", sagt Rathgeb. Häufig gebe es Doppelgänger, Zwillinge oder Verwandte mit ähnlichen Merkmalen. Deshalb gilt der Grundsatz: Je besser die Qualität des Fotos, desto besser die Informationen und damit die Trefferrate.Warum das System in Japan massentauglich ist
Die exakte Identifikation von undefinierten Menschenmengen ist eine Herausforderung: "In einem menschlichen Gesicht steckt nicht so viel Information", erklärt Experte Rathgeb. Viel genauer als ein Foto sei der Iris-Scan. Bei dieser Methode handle es sich um eine Nah-Infrarotaufnahme der Regenbogenhaut des Auges. Diese sei deutlich präziser: "Doppelgänger im Irismuster sind sehr unwahrscheinlich", so der Experte.
Die Identifikation von Individuen in Menschenmengen ist eine Herausforderung für künstliche Intelligenz.
Quelle: imago/Jochen TackAllerdings funktioniert diese Methode nur in Kooperation mit den Beteiligten. Wie im Falle der japanischen U-Bahn müssten sich die Menschen erst registrieren und ihre Iris in ausreichender Qualität scannen lassen. Dieser Schritt basiert auf Freiwilligkeit. Die Iris-Erkennung sei daher klar von Sicherheitsszenarien abzugrenzen, betont Rathgeb. Aufnahmen von unbekannten Personen durch Sicherheitskameras, zum Beispiel in Bahnhöfen, seien damit nicht vergleichbar.
Das fordert die Ethik-Kommission
In Deutschland wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, zu der die Gesichtserkennung zählt, von der Daten-Ethik-Kommission der Bundesregierung kontrolliert. Diese setzt sich in puncto Gesichtserkennung besonders für den Schutz von Minderjährigen ein, wie aus einem kürzlich veröffentlichten Gutachten hervorgeht. Sie empfiehlt die Technologie nur dort einzusetzen, "wo dies für die Erfüllung staatlicher Aufgaben unbedingt erforderlich ist" und zudem "klare gesetzliche Grenzen für den Austausch von Informationen" zu definieren.
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