Der Autor und Kabarettist Serdar Somuncu kritisiert die Islam-Konferenz. Seehofer betreibe Beschwichtigungspolitik, "extrem islamische Türken" habe man einfach gewähren lassen.
Der Autor und Kabarettist Serdar Somuncu kritisiert im ZDF heute journal die Deutsche Islam-Konferenz.
Innenminister Horst Seehofer will einen Islam in, aus und für Deutschland, das machte er auf der Deutschen Islam-Konferenz am Mittwoch deutlich.
Der Minister betreibe eine "Beschwichtigungspolitik", sagt der Autor und Kabarettist Serdar Somuncu im ZDF heute journal. "Seehofer versucht ein bisschen zurückzunehmen, was er vorher gesagt hat, nämlich, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört", so Somuncu weiter. "Und er weiß, dass diese Menschen, die da auf der Konferenz sind, ein wichtiger Teil dieser Gesellschaft sind. Deswegen nimmt er sie jetzt ernst."
"Extrem islamischen Türken" zugeschaut
Weshalb man in Integrationsfragen ausgerechnet mit Religionsgemeinschaften spreche und mit Vertretern von zum Teil sehr radikalen Gemeinschaften wie die Ditib, das könne er nicht nachvollziehen.
Die Ditib etwa sei jahrelang gefördert worden - auch der Bau der Moschee in Köln. "Die Deutschen haben hingenommen, dass die Türken und insbesondere die extrem islamischen Türken in Deutschland ihr eigenes Süppchen brauen konnten. Und das Ergebnis hat man beim Besuch von Präsident Erdogan gesehen. Da wurden nicht deutsche Fahnen geschwenkt, obwohl der Islam zu Deutschland gehören soll, sondern türkische Fahnen.
Regierung "muss Schluss machen mit zweideutiger Haltung"
Die deutsche Regierung müsse Schluss machen mit ihrer zweideutigen Haltung gegenüber der Türkei, so Somuncu: Auf der einen Seite Geschäfte zu machen mit Präsident Erdogan, auf der anderen Seite "sich darüber zu beklagen, dass er sich hier mit seinen Strukuren breit machen kann".