Die CDU wird laut Umfragen vermutlich wieder stärkste Kraft in Sachsen, aber mit wem sie eine Regierung bilden könnte, ist offen. Bei welchen Parteien würde es inhaltlich passen?
3,3 Millionen Sachsen sind aufgerufen, am kommenden Sonntag einen neuen Landtag zu wählen. 19 Parteien treten an, insgesamt stehen 446 Bewerber auf den Landeslisten zur Wahl. In jedem der insgesamt 60 Wahlkreise gibt es einen Direktkandidaten pro Partei.
Der sächsische Landtag hat insgesamt 120 Sitze. Bedingt durch Überhang- und Ausgleichsmandate gab es in der zu Ende gehenden Legislaturperiode allerdings 126 Abgeordnete. Stärkste Kraft in Sachsen bei der Landtagswahl 2014 wurde die CDU. So erwartet es das ZDF-Politbarometer derzeit auch für diese Wahl. Zweitstärkste Kraft könnte die AfD werden. Die SPD liegt in den Umfragen derzeit unter zehn Prozent. Ob die FDP wieder in den Landtag einzieht, ist offen.
Die amtierende schwarz-rote Koalition hätte damit keine Mehrheit mehr. Insofern muss vermutlich ein Dreierbündnis her. Grünen-Chef Robert Habeck stellt sich jedenfalls auf ein Bündnis mit der CDU "und einer anderen roten Partei" ein. Bündnisse mit vier Partnern halten viele in der CDU für nicht machbar, eine Minderheitsregierung wiederum kann sich Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nicht vorstellen. Bündnisse mit der AfD und den Linken hatte er in der Vergangenheit wiederholt ausgeschlossen.
Da sie von den Parteien ausgeschlossen werden, werden Bündnisse mit der AfD beim Koalitions-Navi nicht betrachtet, auch wenn sie vielleicht rein rechnerisch eine Mehrheit hätten - die Positionen der AfD sind aber dennoch aufgeführt. Das Navigationstool wurde wissenschaftlich betreut vom Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen - unter der Projektleitung von Professor Andreas Blätte.