Toni Morrison galt als bedeutende afroamerikanische Schriftstellerin und erhielt den Nobelpreis für Literatur. Nun ist sie im hohen Alter gestorben.
Quelle: Guillermo Arias/AP/dpa
Die Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison ist tot. Morrison, die als eine der wichtigsten afroamerikanischen Schriftstellerinnen gilt, starb im Alter von 88 Jahren, wie ihr Sprecher Paul Bogaards bestätigte.
Morrison wurde mit ihren Werken, in denen sie den Rassismus in den USA anklagte, zum "Gewissen Amerikas". Ihre Werke verkauften sich millionenfach. Die Autorin kämpfte schon länger mit gesundheitlichen Problemen und saß im Rollstuhl.
Werk umfasst fast 50 Jahre
Den Beginn ihrer literarischen Karriere markierte 1970 "Sehr blaue Augen", ein Buch, in dem sie beschrieb, was es hieß, als Schwarze aufzuwachsen. "Sehr blaue Augen" wurde ein gefeierter Erfolg. Es folgten weitere Erfolgsromane wie "Sula", "Solomons Lied", "Teerbaby", der Sklavenroman "Menschenkind", "Jazz" und das 500-Seiten-Werk "Paradies".
1993 erhielt Morrison den Literaturnobelpreis. 2017 erschien ihr Roman "Gott, hilf dem Kind" auf Deutsch, 2018 ihre Essays "Die Herkunft der anderen: Über Rasse, Rassismus und Literatur".
Nebenbei lehrte die 1931 in der Kleinstadt Lorain im US-Bundesstaat Ohio als Chloe Wofford geborene Autorin jahrelang an der Eliteuniversität Princeton kreatives Schreiben. 2010 starb einer ihrer beiden Söhne an Krebs, ein Schicksalsschlag, mit dem Morrison lange kämpfte.