Der Einsatzleiter der "Alan Kurdi" wartet dringend auf eine Antwort der maltesischen Rettungsleitstelle. Unterdessen hat es auf dem Schiff erneut einen Selbstmordversuch gegeben.
Quelle: Fabian Heinz/Sea-Eye/dpa
Die Situation an Bord des Rettungsschiffes "Alan Kurdi" wird immer dramatischer. Einer der acht Migranten, die seit dem 31. August auf hoher See festsitzen, habe versucht, über Bord zu springen, twitterte ein Sprecher des Vereins Sea-Eye.
Das Schiff liegt südlich von Malta und hatte keine Erlaubnis, einen sicheren Hafen anzusteuern. In einer Meldung an die Behörden hieß es, es handele sich um einen 17-Jährigen mit Anzeichen von "Magersucht, zunehmender geistiger Instabilität, Depression/Aggression".
Vor ihm soll bereits ein anderer Jugendlicher einen Selbstmordversuch unternommen haben. Dieser und vier weitere Migranten durften inzwischen in Malta an Land gehen. Das Rettungsschiff hatte am 31.August 13 Menschen aus einem überladenen Holzboot geborgen, unter ihnen acht Minderjährige. Isler erklärte, Sea-Eye habe eine Petition bei einem maltesischen Gericht eingereicht, in der Hoffnung, dass die Richter die maltesischen Behörden zum Handeln zwingen. "Warum diese Gefahr, diese Demütigung und dieses unnötige Leiden", so der Sprecher. Italien und Malta haben in den letzten Monaten immer wieder Rettungsschiffe abgewiesen.