Der Mord an einem Georgier in Berlin belastet das Verhältnis zu Russland. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer verliert die Geduld mit Moskau.
Quelle: Sebastian Kahnert/zb/dpa/Archivbild vom 24.08.2019
Nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier in Berlin hat CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer weitere Maßnahmen gegen Russland angeregt. "Wir werden in der Bundesregierung über weitere Reaktionen beraten und entscheiden müssen", sagte die Verteidigungsministerin der "Bild am Sonntag".
"Die russische Seite muss jetzt endlich ihren Beitrag zur Aufklärung dieses Verbrechens leisten." Der Mord belaste das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland. "Die Beweise wiegen schwer", konstatierte Kramp-Karrenbauer.
Erfahrungen anderer Länder mit Russland nicht "beiseite wischen"
Ihr falle zudem auf, dass es in den baltischen Staaten oder Polen eine ganz andere Wahrnehmung gebe. "Russland verletzt dort immer wieder den Luftraum, führt Desinformationskampagnen", erklärte sie. "Die Erfahrungen dieser Länder sollten wir nicht einfach beiseite wischen."
Die Bundesanwaltschaft verfolgt bei dem Mordfall den Anfangsverdacht, dass staatliche Stellen in Russland oder der Teilrepublik Tschetschenien dahinterstecken. Deutschland hatte mit der Begründung mangelnder Unterstützung Russlands bei der Aufklärung zwei russische Diplomaten ausgewiesen. Bundeskanzlerin Angela Merkel riet danach dazu, nun die Ermittlungen zu dem Mord abzuwarten.