Der militärische Übergangsrat im Sudan will einen zivilen Regierungschef einsetzen. Den Präsidenten wollen die Streitkräfte aber selbst stellen.
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Nach Gesprächen mit der Opposition hat die Leitung des militärischen Übergangsrats im Sudan zugesagt, die neue Regierung von einem Zivilisten führen zu lassen.
Der Ministerpräsident solle ein von allen Parteien ausgesuchter Experte sein, erklärte ein Mitglied des Übergangsrats. Der Präsident hingegen soll aus den Reihen der Streitkräfte kommen. Nach anhaltenden Demonstrationen hatte das Militär am Donnerstag Langzeitpräsident Omar al-Baschir abgesetzt und festgenommen.
Für eine Übergangszeit von zwei Jahren wurde ein Militärrat eingesetzt. Die Demonstranten bekräftigten am Sonntag ihre Forderung nach dem möglichst raschen Aufbau einer zivilen Regierung. Tausende kampierten wie in den Tagen zuvor vor dem Armee-Hauptquartier in Khartum, um den Druck auf die neue Führung aufrecht zu erhalten. Der Chef des neuen Militärrats, General Abdel Fattah al-Burhan, hatte am Samstag tiefgreifende Reformen angekündigt.