Die Strömung ist stark, die Bergung schwierig: Nach der Schiffskatastrophe in Budapest sind zwei weitere Leichen geborgen worden - eine gut 100 Kilometer flussabwärts.
Quelle: dpa
Mehrere Tage nach dem schweren Schiffsunglück in Budapest sind zwei weitere Leichen geborgen worden. Ein Toter wurde 100 Kilometer flussabwärts nahe der Ortschaft Harta aus dem Wasser gezogen. Die zweite Leiche bargen Taucher, als sie das Wrack des Unglücksschiffs unter der Budapester Margaretenbrücke untersuchten, teilten die Behörden mit. Damit stieg die Zahl der geborgenen Toten auf neun. 19 Menschen werden noch vermisst, für sie besteht so gut wie keine Hoffnung mehr.
Binnen Sekunden gesunken
Zu dem Unglück in Budapest war es am letzten Mittwoch gekommen, als das kleine Ausflugsschiff "Hableany" ("Nixe") mit dem wesentlich größeren Flusskreuzfahrtschiff "Viking Sigyn" zusammenstieß. Die "Hableany" sank binnen Sekunden. An Bord waren eine 33-köpfige Reisegruppe aus Südkorea und zwei ungarische Besatzungsmitglieder. Sieben Südkoreaner konnten direkt nach dem Unglück gerettet werden. Der ukrainische Kapitän der "Viking Sigyn" war verhaftet worden. Die ungarische Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn der Gefährdung der Schifffahrt mit massenhafter Todesfolge.
Ungarische und südkoreanische Einsatzkräfte setzen derweil ihre Bemühungen fort, um zu dem in neun Meter Tiefe liegenden Wrack der "Hableany" vorzudringen. In seinem Inneren werden weitere Tote vermutet. Die starke Strömung der Donau verhindert bislang, dass Spezial- und Marinetaucher das gesunkene Schiff für die Bergung vorbereiten konnten. Am Montag fanden deshalb nur Tauchgänge zur Sondierung statt, erklärte der ungarische Einsatzleiter.