Nachdem Oppositionsführer Guaido Soldaten auf seine Seite gezogen hat, kam es zu Kämpfen zwischen Demonstranten und Polizisten. Dutzende wurden verletzt.
Quelle: Boris Vergara/AP/dpa
Bei einer Kraftprobe zwischen Juan Guaido und Präsident Nicolas Maduro haben sich Regierungsgegner und Sicherheitskräfte in der venezolanischen Hauptstadt Caracas erneut heftige Auseinandersetzungen geliefert.
Demonstranten schleuderten Steine und Brandsätze. Die Nationalgarde feuerte mit Tränengas. Mindestens 69 Menschen sollen verletzt worden sein. Die meisten seien durch Schrotkugeln verwundet worden, schrieb der Bürgermeister der Oppositionshochburg Chacao, Gustavo Duque, auf Twitter.
Zuvor hatte Guaidó einige Soldaten auf seine Seite gezogen und den Rest der Streitkräfte dazu aufgerufen, Präsident Maduro die Gefolgschaft aufzukündigen und sich der Opposition anzuschließen. "Maduro hat heute nicht mehr die Unterstützung der Streitkräfte", sagte Guaido in einer Videobotschaft.
Maduro erklärt Aufstand für gescheitert
Präsident Maduro erklärte den Aufstand später für gescheitert. "Ich danke der Militärführung für den Mut bei der Verteidigung des Friedens", sagte er in einer Ansprache am Dienstagabend (Ortszeit). Nach seiner Darstellung wurden die Soldaten unter einem Vorwand zu einer Autobahn nahe dem Militärstützpunkt La Carlota gelockt worden. Als sie merkten, dass es sich um einen Coup der Opposition handelte, seien die meisten umgekehrt, sagte Maduro. Gegen den harten Kern von etwa 20 abtrünnigen Soldaten ermittele nun die Generalstaatsanwaltschaft.
Venezuela steht nun ein weiterer Tag der Unruhe bevor. Guaido rief die Streitkräfte auf, bei der "Operation Freiheit" für Maduros Absetzung am Mittwoch "voranzuschreiten". Auch rief der Oppositionsführer seine Anhänger zu erneuten landesweiten Protesten auf.
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