Nordmazedonien entscheidet heute in einer Stichwahl über ein neues Staatsoberhaupt. Doch für eine gültige Wahl reicht die Mehrheit allein nicht.
Quelle: Boris Grdanoski/AP/dpa
In Nordmazedonien hat die zweite Runde der Präsidentenwahl begonnen. Rund 1,8 Millionen Bürger sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Gültig ist die Stichwahl laut Gesetz nur bei einer Beteiligung von mindestens 40 Prozent.
Der Kandidat der regierenden Sozialdemokraten, Stevo Pendarovski, hatte in der ersten Runde vor zwei Wochen einen hauchdünnen Vorsprung errungen vor der parteilosen Politikerin Gordana Siljanovska-Davkova, die von der nationalistischen Opposition unterstützt wird.
Im Zentrum des Wahlkampfs stand die Vereinbarung mit Griechenland, dass das ehemalige Mazedonien seinen Namen ändert, um in die Nato und möglicherweise auch die Europäische Union aufgenommen zu werden. Pendarovski ist dafür, doch seine Widersacherin hat angedeutet, die Vereinbarung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag anzufechten, falls sie gewählt wird.
Im Februar in Nordmazedonien umbenannt
Das kleine Balkanland hatte sich im Februar von Mazedonien in Nordmazedonien umbenannt. Damit wurde ein Streit mit Griechenland beigelegt: Athen hatte seit der Unabhängigkeit Mazedoniens vor 27 Jahren darauf bestanden, dass der nördliche Nachbar seinen Namen ändert, weil eine Region im Norden Griechenlands genauso heißt.
Als EU- und Nato-Mitglied konnte Griechenland mit seinem Veto jede Annäherung Mazedoniens an die westlichen Bündnisse blockieren. Inzwischen ist der Beitritt Nordmazedoniens zur Nato eingeleitet worden.