Nachdem bei Ausschreitungen in Nordirland eine Journalistin getötet wurde, sind nun zwei Verdächtige verhaftet worden. Die Ermittler gehen von einem "terroristischen Vorfall" aus.
Quelle: Brian Lawless/PA Wire/dpa
Nach dem gewaltsamen Tod der Journalistin Lyra McKee in Nordirland sind zwei Männer festgenommen worden. Die 29-Jährige wurde bei gewaltsamen Ausschreitungen in der Stadt Derry/Londonderry erschossen. Eine Kugel traf ihren Kopf; sie starb im Krankenhaus.
Die Männer sind 18 und 19 Jahre alt, wie die Polizei mitteilte. Die Ermittler gehen von einem "terroristischen Vorfall" aus. Sie vermuten, dass hinter der Tat eine militante Republikaner-Gruppe namens Neue IRA stecken könnte.
In Derry/Londonderry war es am Donnerstagabend zu schweren Ausschreitungen gekommen. Vermummte warfen im Wohnviertel Creggan Brandsätze auf Polizisten und steckten Autos in Brand. McKee wurde nach Polizeiangaben getroffen, als ein Mann auf Polizisten schoss. Sie starb kurz darauf im Krankenhaus. McKee hatte viel über den Nordirland-Konflikt und seine Folgen geschrieben und unter anderem für das Magazin "The Atlantic" und Buzzfeed News gearbeitet. Noch am Donnerstagabend hatte sie ein Foto bei Twitter veröffentlicht, das die Unruhen in Creggan zeigte. "Derry heute Abend. Völlig verrückt", schrieb sie dazu.
Am Osterwochenende erinnern irisch-katholische Nationalisten jedes Jahr an den Osteraufstand gegen die Briten in Dublin im Jahr 1916. Vor 21 Jahren wurde der Nordirland-Konflikt mit dem Karfreitagsabkommen beendet. In der britischen Provinz hatten sich jahrzehntelang Katholiken und Protestanten bekämpft. Seit den 60er Jahren starben dabei 3.500 Menschen, viele wurden von der Untergrundorganisation IRA getötet.