Der Schritt war erwartet worden. Aus Frust über die aus seiner Sicht enttäuschende Umsetzung des Atomabkommens hat der Iran laut Medien nun erstmals gegen Auflagen verstoßen.
Quelle: Vahid Salemi/AP/dpa
Der Iran soll einem Medienbericht zufolge erstmals die Obergrenze seiner niedrigangereicherten Uranvorräte überschritten haben. Das berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars. Nach dem Wiener Atomabkommen liegt die vorgeschriebene Obergrenze bei 300 Kilogramm.
Die Überschreitung wurde laut Fars auch von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigt. Die IAEA hielt sich aber noch bedeckt. Die Inspekteure seien vor Ort und verifizierten die Bestände, so ein IAEA-Sprecher.
Das Atomabkommen von 2015 soll dazu dienen, Teheran am Bau einer Atombombe zu hindern. Neben der Obergrenze bei den erlaubten Vorräten muss der Iran auch die Auflage beachten, dass er sein Uran nicht höher als 3,67 Prozent anreichern darf. Diese zweite Auflage will Teheran nach bisherigen Angaben am 7. Juli verletzen. Damit reagiert die Islamische Republik vor allem auf die Sanktionspolitik der USA. Die US-Regierung hatte sich unter Donald Trump aus dem Abkommen 2018 zurückgezogen und hat seitdem immer stärker an der Sanktionsschraube gedreht.