Jair Bolsonaro saß bereits für neun verschiedene Parteien im Parlament. Nun gründete sich Brasiliens Präsident seine eigene Partei - mit einer klaren Stoßrichtung.
Quelle: Eraldo Peres/AP/dpa
Brasiliens rechter Präsident Jair Bolsonaro hat eine neue Partei gegründet. Die Alianca pelo Brasil (Allianz für Brasilien) trete gegen "Kommunismus, Globalismus und jede Ideologie ein, die sich gegen die natürliche Ordnung richtet", sagte der Staatschef, wie die Zeitschrift "Exame" berichtete.
Die Partei soll künftig von dem Präsidenten und seinem Sohn Flavio Bolsonaro geführt werden. Bolsonaro war zuvor aus seiner bisherigen Partei PSL ausgetreten. Er saß bereits für neun verschiedene Parteien im Parlament.
Bolsonaro will evangelikale Wähler zurückgewinnen
Im Programm der neuen Partei heißt es, dass sie "Gottes Platz im Leben, in der Geschichte und in der Seele des brasilianischen Volkes anerkennt" und sie sich für das Recht auf Waffenbesitz, sowie die Verteidigung des Rechts auf Leben und der Familie einsetzt. Abtreibungen sowie "Sozialismus und Kommunismus" lehnt die Allianz für Brasilien ab.
Mit der Parteigründung versucht Bolsonaro insbesondere, evangelikale Wähler zurückzugewinnen. Diese hatten auch zu seiner Wahl zum Präsidenten beigetragen. Inzwischen sind Bolsonaros Beliebtheitswerte bei dieser wichtigen Wählergruppe jedoch gesunken. Um künftig bei Wahlen antreten zu können, muss die neue Partei nun 500.000 Unterschriften in mindestens neun Bundesstaaten sammeln. Die Listen müssen dann vom Obersten Wahlgericht geprüft und beglaubigt werden.