Bei der Parlamentswahl in Portugal zeichnet sich ein Sieg der Sozialisten von Ministerpräsident Costa ab. Allerdings dürfte es nicht für eine alleinige Regierungsmehrheit reichen.
Quelle: Pedro Fiuza/XinHua/dpa
Die regierenden Sozialisten haben die Parlamentswahl im früheren Euro-Krisenland Portugal ersten Prognosen zufolge mit großem Vorsprung gewonnen. Nach einer als sehr zuverlässig geltenden Prognose des staatlichen Fernsehsenders "RTP" erhielt die Sozialistische Partei (PS) von Ministerpräsident Antonio Costa 34 bis 39 Prozent der Stimmen.
Die Sozialisten dürften allerdings nach dieser Erhebung die erhoffte absolute Mehrheit verpasst haben. Costa würde somit weiterhin auf die Unterstützung weiterer Parteien angewiesen sein.
Wirtschaft wieder im Aufschwung
Anders als sozialdemokratische oder sozialistische Parteien in anderen EU-Ländern liegen die portugiesischen Sozialisten dank einer guten wirtschaftlichen Entwicklung in der Wählergunst vorn. Nach einer schweren Schuldenkrise befindet sich Portugal seit einigen Jahren wirtschaftlich wieder im Aufschwung. Nach seinem Amtsantritt vor vier Jahren beendete Costas den rigorosen Sparkurs der konservativen Vorgängerregierung: Er nahm Einschnitte bei den Löhnen im öffentlichen Sektor und bei der Rente zurück, gleichzeitig profitierte er von der guten Konjunktur, um die Verschuldung zurückzufahren.
Die Wahlbeteiligung lag der Prognose zufolge bei etwa 48,5 bis 52,5 Prozent. Das wäre ein Rekordtief. Staatspräsident Rebelo de Sousa hatte am Samstag zu einer hohen Wahlbeteiligung aufgerufen. "Die nächsten vier Jahre werden für
Portugal entscheidend sein", sagte er.