Delikte im Drogenrausch: Die Rauschgiftkriminalität in Deutschland steigt an, teilte das Bundeskriminalamt mit. Die meisten Straftaten wurden im Zusammenhang mit Cannabis gemeldet.
Das Bundeskriminalamt hat die neue Drogenstatistik vorgestellt. Cannabis und Kokain - bei diesen Drogen sind die Zahlen besonders nach oben gegangen. Insgesamt ist die Zahl der Rauschgiftdelikte um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
2017 wurden insgesamt rund 330.580 Drogendelikte registriert, wie die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) und der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, in Wiesbaden mitteilten. Im Vergleich zum Jahr 2016 sei dies ein Anstieg von 9,2 Prozent.
Sowohl beim Drogenkonsum wie auch beim Drogenhandel stiegen die Zahlen. Die sogenannten konsumnahen Delikte stiegen um 10,1 Prozent auf mehr als 255.000, die Handelsdelikte nahmen um 5,5 Prozent auf mehr als 54.000 Fälle zu.
Zahl der Kokaindelikte stark gestiegen
Die meisten Straftaten wurden demnach im Zusammenhang mit Cannabis gemeldet - insgesamt fast 199.000. Das ist ein Anstieg um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Stark gestiegen um rund 18 Prozent ist zudem die Zahl der Kokaindelikte. Die beschlagnahmte Menge an Kokain vervierfachte sich im vergangenen Jahr.
Drogen seien in den letzten Jahren zugänglicher geworden, so BKA-Präsident Holger Münch. Nicht zuletzt auch durch "die Möglichkeit sich Drogen im Internet zu bestellen".
Die Polizei stieß bei ihren Ermittlungen auf mehr als 263.000 Tatverdächtige. Die Beschaffungskriminalität dagegen ging um 5,6 Prozent auf 1.732 Straftaten zurück.
Bereits zuvor war bekannt geworden, dass die Zahl der Drogentoten erstmals seit Jahren wieder leicht sank. 2017 starben insgesamt 1.272 Menschen durch Rauschgiftkonsum. Im Jahr davor waren noch 1.333 Drogentote gezählt worden.