Die "Ocean Viking" sollte in Malta betankt werden, um dann vor Libyen Migranten in Seenot helfen zu können. Doch Hilfsorganisationen zufolge macht Malta nicht mit.
Quelle: Anthony Jean/SOS Mediterranee/dpa
Malta lässt das Rettungsschiff der Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen nicht tanken. Es sei eine Zeit vereinbart gewesen, zu der die "Ocean Viking" an einer Tankstation habe betankt werden sollen, so eine Sprecherin der Hilfsorganisation. Der Termin sei von einem Vermittler bestätigt worden.
Die maltesischen Behörden hätten dann aber mitgeteilt, dass es keine Berechtigung gebe. Die Besatzung des Schiffes will vor Libyen Ausschau nach Migranten in Seenot halten.
Noch Treibstoff für zwölf Tage
Das Schiff der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen war am Sonntag in Marseille in See gestochen. Die "Ocean Viking" habe noch genug Treibstoff für zehn bis zwölf Tage an Bord, sagte Einsatzleiter Nicolas Romaniuk. Das Schiff setzte daher seine Fahrt ins Einsatzgebiet fort.
Die beiden Organisationen hatten Ende 2018 nach drei Jahren ihre gemeinsamen Rettungsaktivitäten mit dem Schiff "Aquarius" auf politischen Druck Italiens hin eingestellt. Mit der "Aquarius" retteten sie nach eigenen Angaben zwischen 2016 und 2018 rund 30.000 Menschen vor dem Ertrinken.