80 Prozent der gerauchten Zigaretten werden achtlos auf den Boden geworfen. Das hat fatale Folgen für die Umwelt. In Düsseldorf sammelt eine Initiative nun die Kippen auf.
Die Initiative "RhineCleanUp" hat diesen Freitag in Düsseldorf zum Aufsammeln von Kippen aufgerufen. Damit wollten die Veranstalter auf die Umweltschäden durch Zigarettenstummel auf Straßen und Wiesen aufmerksam machen.
In Düsseldorf sammelten - laut Veranstalter - etwa 150 Ehrenamtliche mit kleinen Eimern. Mittags wurden die Kippen in einer durchsichtigen Röhre präsentiert. Die Röhre wurde voll: Mehr als 5,6 Millionen Liter füllten die Freiwilligen - das sind mehr als 140.000 Zigaretten.
Weggeworfene Zigaretten verunreinigen Grundwasser
Düsseldorf ist mit dem Problem nicht allein: 5,6 Billionen Zigaretten werden laut Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich geraucht. 80 Prozent werfen Raucher achtlos auf den Boden. Mit weitreichenden Folgen: Nach Informationen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (Nabu) verunreinigt eine weggeworfene Zigarette bis zu 40 Liter Grundwasser.
Denn Nikotin ist sehr wasserlöslich. Kommen die Zigarettenkippen mit Regenwasser in Kontakt, wird das ablaufende Wasser verunreinigt. Schließlich landet das Nikotin in Flüssen und Seen. Hier lagert sich das Nervengift dauerhaft auch im Körper von Fischen ab. So kann über die Nahrungskette auch ein Nichtraucher mit dem Nikotin in Kontakt kommen.
Ordnungswidrigkeit Wegschnippen
Das Wegschnippen einer Kippe ist eine Ordnungswidrigkeit. Das Umweltministerium empfiehlt ein Bußgeld von bis zu 100 Euro. Diese Empfehlung ist für Kommunen jedoch nicht bindend. Beispiel Nordrhein-Westfalen: Aktuell variieren die Bußgelder dort in den Städten zwischen 10 bis 25 Euro in Dortmund, 30 Euro in Aachen, 50 Euro in Münster und 60 Euro in Bielefeld.
Die Kommunen reinigen die Straßen normalerweise mit Besen und Kehrmaschinen. Im westfälischen Rheda-Wiedenbrück saugen seit einigen Wochen zwei Rentner mit einem speziell umgebauten Staubsauger die Kippen ein.