Antisemitische Töne sind auch in Deutschland wieder öfter zu hören. Außenminister Maas sieht alle in der Pflicht.
Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Außenminister Heiko Maas hat zum Engagement gegen Antisemitismus aufgerufen. "Wir dürfen nicht wegschauen, wenn jemand beleidigt oder angegriffen wird - nur weil er als Jude erkennbar ist", sagte er laut vorab verbreitetem Redemanuskript bei der Verleihung des Shimon-Peres-Preises in Berlin.
Der SPD-Politiker forderte, den Mund aufzumachen, "wenn antisemitische Klischees verbreitet werden: in der Kneipe, im Freundeskreis oder im Sportverein". Denn wir wüssten, "wozu Gleichgültigkeit führen kann".
Immer wieder werden Menschen in Deutschland Opfer antisemitischer Attacken. Ende Juli war ein Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin von zwei Männern auf Arabisch beschimpft und bespuckt worden, vor den Augen seines Kindes. Vor wenigen Tagen wurde ein junger Israeli in Berlin ins Gesicht geschlagen, nachdem der Täter gehört hatte, wie er Hebräisch sprach. "Es zeigt: Antisemitismus scheint zu werden, was es niemals sein darf: alltäglich", sagte Maas mit Verweis auf diese Übergriffe.