Weil Tausende Kundendaten im Internet gestohlen wurden, soll British Airways eine hohe Strafe zahlen. Der Airline werden "schwache Sicherheitsvorkehrungen" vorgeworfen.
Die britische Fluggesellschaft British Airways (BA) soll wegen gestohlener Kundendaten 183,39 Millionen Britische Pfund (knapp 205 Millionen Euro) Strafe zahlen. Das teilte die britische Datenschutzbehörde ICO (Information Commissioner's Office) am Montag mit. Gegen die Entscheidung kann noch Widerspruch eingelegt werden.
Vom Datenklau im Sommer 2018, den British Airways als "sehr raffinierten, böswilligen, kriminellen" Hackerangriff bezeichnete, waren nach ICO-Angaben rund 500.000 BA-Kunden betroffen. Zwischen Juni und September wurden sie teilweise bei der Online-Flugbuchung von der Website der Fluggesellschaft auf eine Betrugswebsite umgeleitet, wo ihre Login-, Kreditkarten-, Reise- und Adressdaten abgegriffen wurden.
500.000 Kunden vom Datenklau betroffen
Schuld an dem Vorfall seien "schwache Sicherheitsvorkehrungen" bei der Airline gewesen, so die Behörde. "Die persönlichen Daten von Menschen sind genau das: persönlich. Wenn eine Organisation sie nicht vor Verlust, Beschädigung oder Diebstahl schützt, ist das mehr als eine Unannehmlichkeit", sagte die britische Datenschutzbeauftragte Elizabeth Denham der ICO-Mitteilung zufolge. Das Gesetz sei in diesem Punkt klar: "Wenn Sie mit persönlichen Daten betraut werden, müssen Sie darauf aufpassen."
Nach dem Vorfall versprach die Fluggesellschaft den betroffenen Kunden Entschädigungszahlen und entschuldigte sich auf ganzseitigen Anzeigen in britischen Zeitungen für den Datendiebstahl.
Mutterkonzern kündigt Widerspruch an
BA-Chef Alex Cruz zeigte sich dagegen "überrascht und enttäuscht" über die Entscheidung der Behörde. Die Airline habe rasch auf den Datendiebstahl reagiert, und es seien keine Betrugsaktivitäten im Zusammenhang mit den gestohlenen Daten festgestellt worden. Der Chef des BA-Mutterkonzerns IAG (International Airlines Group), Willie Walsh, kündigte Widerspruch gegen die Entscheidung an. Der Konzern werde "alle geeigneten Schritte unternehmen, um die Position der Fluggesellschaft energisch zu verteidigen", sagte Walsh.