Zwölf Menschen sterben beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan. Die Maschine verunglückte kurz nach dem Start und prallte gegen eine Mauer.
Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan sind zwölf Menschen ums Leben gekommen. 54 weitere wurden verletzt in Krankenhäuser eingeliefert, teilte das Innenministerium in Almaty mit. Örtliche Behörden hatten zuvor von 15 Toten und 66 Verletzten gesprochen. Das Innenministerium korrigierte diese Zahlen nach unten, ohne das zu erläutern.
Flugzeug prallte in eine Betonmauer - hundert Menschen an Bord
Nach Angaben des kasachischen Verkehrsministeriums hatte die Maschine am Morgen kurz nach dem Start vom Flughafen der Millionenstadt Almaty rasch an Höhe verloren. Sie prallte daraufhin in eine Betonmauer.
Nach Angaben der für Notfalleinsätze zuständigen Behörde des zentralasiatischen Landes befanden sich hundert Menschen an Bord, darunter fünf Besatzungsmitglieder. Die Maschine sollte von Almaty zur rund 1.200 Kilometer entfernten Hauptstadt Nursultan (vormals Astana genannt) fliegen.
Der stellvertretende Ministerpräsident Roman Skljar sagte, die Ermittler prüften zwei Szenarien, die zu dem Unfall geführt haben könnten: einen Pilotenfehler oder technisches Versagen. Ein überlebender Passagier, Aslan Nasaralijew, sagte der Nachrichtenagentur AP, beim Start sei zuerst erst die linke, dann die rechte Tragfläche in heftige Schwingungen geraten. "Das Flugzeug gewann weiter an Höhe, stark bebend, und ging dann runter."
Absturz in Wohngebiet
Der Absturz ereignete sich nach Angaben der Behörden in einem Wohngebiet nordöstlich des Flughafens. Ob es Tote und Verletzte unter den dortigen Einwohnern gab, blieb zunächst unklar.
Von den Behörden verbreitete Bilder zeigten, dass die Maschine in mindestens zwei Teile zerbrochen war. Ihre Nase und andere vordere Teile waren in ein zweistöckiges Gebäude gebohrt, das schwer beschädigt wurde. Die Bilder deuteten darauf hin, dass die Maschine offenbar nicht in Flammen aufgegangen war. Rettungsmannschaften waren in großer Zahl im Schnee an dem Wrack im Einsatz.
Ursachen des Unglücks bisher unklar - generelles Flugverbot
Der kasachische Präsident Kassim-Schomart Tokajew kündigte aber bereits an, dass die Verantwortlichen "im Einklang mit den Gesetzen hart bestraft" werden sollten. Seine Regierung habe eine Kommission eingesetzt, um die Ursachen des Unglücks zu untersuchen. Den Familien der Todesopfer stellte Tokajew Entschädigungsleistungen in Aussicht.
Bek Air beschreibt sich auf der eigenen Website als das erste Billigflugunternehmen der ehemaligen Sowjetrepublik. Die Airline verfügt nach eigenen Angaben über eine Flotte von sieben Maschinen des niederländischen Typs Fokker-100. Die kasachische Regierung ordnete an, dass alle Flugzeuge dieses Typs vorerst am Boden bleiben müssen. Für Bek Air erteilte die Regierung für den Zeitraum der Untersuchung ein generelles Flugverbot.