Leichen im Wasser, Dörfer verwüstet: Sturm "Idai" hat in Mosambik ein Bild des Grauens hinterlassen, mehr als 1.000 Tote werden befürchtet. Und es drohen weitere Überschwemmungen.
Nach dem tödlichen Wirbelsturm "Idai" sind in Südostafrika nun weitere Menschen von Überschwemmungen bedroht. Internationale Hilfsorganisationen und Staatsbedienstete versuchten am Dienstag, Familien zu retten, die durch Wassermassen von Flüssen eingeschlossen waren, die über die Ufer getreten sind und deren Pegelstände weiter anstiegen. Hunderte Menschen sind in Mosambik, Malawi und Simbabwe ums Leben gekommen, viele weitere werden vermisst und Tausende sind in Gefahr.
Präsident: Zahl der Toten könnte bei 1.000 liegen
Dem mosambikanischen Präsidenten Filipe Nyusi zufolge könnte die Zahl der Todesopfer 1.000 erreichen. Rettungskräfte sagten, sie wüssten noch nicht, ob die Opferzahl so hoch sein wird, doch es seien die schwersten dortigen Überschwemmungen seit 20 Jahren. Auch die UN rechnen mit mehr als 1.000 Todesopfern allein in Mosambik.
Das Land sei von einer "massiven Katastrophe" heimgesucht worden, betonte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke. Viele Menschen in Mosambik harrten auf Hausdächern oder in höhergelegenen Gebieten aus, die allesamt von Wassermassen eingeschlossen seien. Das Welternährungsprogramm (WFP) werfe aus Helikoptern Lebensmittel und Hilfsgüter ab. Per Hubschrauber sollen auch Verletzte abtransportiert werden. In den kommenden Tagen sei in Mosambiks Provinzen Sofala und Manica mit weiteren schweren Regenfällen zu rechnen.
Am schlimmsten traf es die Hafenstadt Beira. In der 500.000-Einwohner-Stadt zerstörte der Wirbelsturm Tausende Häuser. Strom- und Telefonleitungen waren weitgehend unterbrochen. Das wichtigste Krankenhaus der Stadt war schwer beschädigt. Auch die Städte Dondo und Chimoio hatten mit Sturmschäden zu kämpfen. In Simbabwe stieg die Zahl der Toten nach Regierungsangaben auf 98.
Tausende Haushalte evakuiert
Die schwer getroffene Gebirgsstadt Chimanimani war von der Außenwelt abgeschnitten und nur noch per Hubschrauber zu erreichen. In Malawi bestätigte die Regierung 56 Tote. Weitere drei Personen wurden noch vermisst, 577 Menschen wurden bei schweren Überschwemmungen verletzt. Viele Häuser standen unter Wasser. Im Bezirk Nsanja im Süden des Landes wurden rund 11.000 Haushalte evakuiert.
Der Zyklon mit der Stärke vier von fünf war in der Nacht zum Freitag mit Windböen von bis zu 160 Kilometer pro Stunde vom Indischen Ozean her kommend in der Nähe von Beira auf Land getroffen. Es folgten Sturmfluten und massive Überschwemmungen.