Mehrere Autohersteller wurden bereits überführt, bei Dieselautos illegale Abschalteinrichtungen eingesetzt zu haben. Nun kommt es zu einer Durchsuchung bei Mitsubishi.
Quelle: Uli Deck/dpa
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Geschäftsräume des japanischen Autoherstellers Mitsubishi durchsuchen lassen. Es geht um den Vorwurf des Betruges mit illegalen Abschalteinrichtungen bei Diesel-Fahrzeugen der Euro-Normen 5 und 6, wie die Ermittler mitteilten.
Insgesamt seien zehn Gewerbeobjekte in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Bayern durchsucht worden. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" wird der Zulieferer Continental als Zeuge in dem Verfahren geführt.
Zeugen gesucht
Die Ermittler forderten Käufer von Mitsubishi-Dieselfahrzeugen auf, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen. Sie sollten Kaufvertrag sowie Fahrzeugschein und -brief mit zu einer örtlichen Polizeidienststelle bringen. Dort könnten sie auch Strafanzeige stellen. Betroffen sind Dieselfahrzeuge mit 1,6 Litern Hubraum ab September 2015 und mit 2,2-Liter-Maschinen ab November 2012. Bei einem erhärteten Verdacht drohen den Kunden laut Justiz Fahrverbote und sogar die Stilllegung ihrer Fahrzeuge.
Mitsubishi bestätigte die Durchsuchungen. Inhaltlich äußerte sich die Importgesellschaft zunächst nicht. Das eng mit Nissan und Renault verbundene Unternehmen hatte bereits im Jahr 2016 Manipulationen bei Abgasmessungen eingeräumt. Allerdings ging es damals um Benziner, die nicht nach Deutschland geliefert worden seien.