Die Goldene Kamera wurde verliehen: Zu den Gewinnern zählen die Schauspielerin Anna Schudt sowie ZDF-Moderator Dirk Steffens. Auch Klimaaktivistin Greta Thunberg wird geehrt.
Die Schauspielerin Anna Schudt ist mit einer Goldenen Kamera geehrt worden. Die 45-Jährige nahm den Preis am Samstagabend für ihre Rolle im ZDF-Film "Aufbruch in die Freiheit" entgegen. "Ich bin so stolz auf diesen Film", sagte Schudt bei der Verleihung im alten Flughafen Berlin-Tempelhof. Und fügte hinzu: "Das nächste Mal spiele ich wirklich was Lustiges, Papi."
Auch der Fernsehfilm "Aufbruch in die Freiheit" hat eine Goldene Kamera gewonnen. Das ZDF-Familiendrama, das in den 1970er Jahren spielt, wurde am Samstagabend ausgezeichnet. Laudatorin Anna Maria Mühe gab die Entscheidung der Jury bei der Gala im stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof bekannt. Insgesamt waren drei Filme nominiert, darunter der ARD-Film "Macht euch keine Sorgen" über einen Vater, dessen Sohn sich der Terrormiliz IS anschließt, und die Tragikomödie "Schöne heile Welt" (SWR/Arte) über einen Mann, der sich mit einem jungen Afrikaner anfreundet. Die Jury entschied sich für das Frauenrechtsdrama.
Den Preis als Bester Schauspieler bekam Albrecht Schuch für seine Rollen in "Kruso" und "Der Polizist und das Mädchen". Der 33-Jährige nahm den Preis am Samstagabend in Berlin entgegen. Schuch spiele so leicht und durchlässig, sagte Laudatorin Désirée Nosbusch. "Jede Szene mit dir ist ein großes Geschenk." Beide hätten noch vor ein paar Stunden miteinander in Luxemburg für die zweite Staffel "Bad Banks" gedreht.
Der Nachwuchspreis ging an die Schauspielerin Milena Tscharntke.
Standing Ovations für Thunberg
Die schwedische Schülerin und Umweltaktivistin Greta Thunberg hat die Verleihung der Goldenen Kamera zu einem eindringlichen Appell für den Klimaschutz genutzt. "Wir stehen jetzt am Scheideweg der Geschichte", sagte die 16-Jährige am Samstagabend bei der Gala in Berlin. Noch gebe es ein wenig Zeit, etwas zu verändern. Aber diese Zeit müsse jetzt für mehr Klimaschutz genutzt werden. Thunberg bekam einen Sonderpreis der Goldenen Kamera. Diesen widmete sie den Aktivisten, die im Hambacher Forst gegen das Abholzen des Waldgebiets für den Braunkohleabbau protestieren.
Thunberg nutzte ihren mit stehenden Ovationen gefeierten Auftritt zugleich, um Film- und Popstars eindringlich zum Engagement für Klimaschutz aufzufordern. "Ihr habt Einfluss auf Milliarden Menschen", sagte Thunberg. Die Stars könnten helfen, Bewusstsein bei den Menschen zu schaffen, "dass unser Haus in Flammen steht". Thunberg verband ihre eindringlichen Worte allerdings auch mit Kritik an den Stars. Diese würden auf alle möglichen Missstände aufmerksam machen, nur nicht auf die gefährliche Erderwärmung. Dahinter stecke wohl die Sorge, dass sie "dann nicht mehr um die Welt fliegen könnten" - in ihre Lieblingsrestaurants, an Strände oder zu Yogakursen. Thunberg ist zur Symbolfigur einer Protestwelle geworden, weil sie immer freitags für einen beherzteren Kampf gegen den Klimawandel demonstriert statt zur Schule zu gehen.
Auch ZDF-Journalist und Filmautor Dirk Steffens erhielt eine Goldene Kamera für die "Beste TV-Dokumentation Natur und Umwelt".
Ganz überraschend legte Thomas Gottschalk bei der Goldenen Kamera einen Auftritt hin. Er trat bei der ZDF-Gala auf, als die Band Pur geehrt wurde. Hinter dem Auftritt steckte eine verlorene Wette aus "Wetten, dass..?"-Zeiten: "Ich habe 18 Jahre lang kein Auge zugetan wegen dieser verlorenen Wette", scherzte Gottschalk. Der aktuelle Auftritt habe sich jetzt so ergeben. Pur-Sänger Hartmut Engler wirkte überrascht. Die Band habe nicht geglaubt, dass sich der Auftritt noch ergebe. Darauf Gottschalk: "Du, es gibt Dinge, mit denen rechnet man nicht, und die passieren trotzdem."