Nach dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles und dem Absturz der SPD in Umfragewerten bleibt der Vizekanzler optimistisch. Die Sozialdemokratie ist für Scholz nicht am Ende.
Die Sozialdemokratie ist für Vizekanzler Olaf Scholz noch nicht am Ende. "Ich glaube, die SPD hat unverändert die Chance, in Zeiten, in denen sich Dinge so schnell ändern, wie das gegenwärtig der Fall ist, auch als stärkste Partei aus einem Wahlkampf herauszugehen - und daraus einen Führungsanspruch für die Regierung abzuleiten", so Scholz im ZDF-Interview "Was nun?".
Nach dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles brauche es Zeit für eine grundlegende Kursbestimmung. "Es wird sich schon fügen", so Scholz.
Kein Interesse am Vorsitz
An der Entscheidung über den Parteivorsitz sollten möglichst viele beteiligt werden, sagt Scholz. "Wir wollen auch darüber diskutieren, ob es ein Team aus zwei Leuten zum Beispiel sein könnte und wie wir die Entscheidung treffen", sagte er. Eine breite Beteiligung solle es auch bei der SPD-Halbzeitbilanz für die Arbeit der großen Koalition geben.
Scholz bekräftigte, dass er für sich selbst neben dem Amt als Minister keinen Raum sehe für das Amt des SPD-Vorsitzenden. Er wies dabei auf Nachfrage zurück, dass über den SPD-Vorsitz wegen erwarteter Wahlniederlagen in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen erst später entschieden werde, um politische Beschädigungen zu vermeiden. "Wer so denkt, denkt sehr unmoralisch", sagte er dazu.