In London ist Hongkongs Justizministerin von Anhängern der Demokratiebewegung angegriffen worden. China fordert nun Konsequenzen.
Quelle: Vincent Yu/AP/dpa
Ein Angriff auf eine Hongkonger Ministerin in London sorgt für Spannungen zwischen Großbritannien und China. Die in der chinesischen Sonderverwaltungszone unbeliebte Justizministerin Teresa Cheng wurde in London von Anhängern der Demokratiebewegung ihrer Heimat umzingelt und beschimpft. Ein Video des Vorfalls zeigt, wie Cheng kurzzeitig zu Boden geht.
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam sprach von einem "barbarischen Angriff". China forderte Personenschutz für die Ministerin.
Sollte Großbritannien "weiter Öl ins Feuer gießen, Zwietracht säen und andere anstiften", werde es selbst "Unglück über sich bringen", sagte der chinesische Außenamtssprecher Geng Shuang. Er rief Großbritannien auf, "die Täter zur Rechenschaft zu ziehen".
Ermittlungen der Polizei
Cheng war am Donnerstagabend auf dem Weg zu einer Veranstaltung in London, als sie unvermittelt von Demonstranten umringt wurde. Diese blendeten sie mit Taschenlampen und bezeichneten sie als "Mörderin". Die chinesische Botschaft in London erklärte, Cheng sei zu Boden gedrückt und an der Hand verletzt worden.
Hongkongs Regierungschefin Lam sagte, Cheng habe bei dem Vorfall eine "schwere Körperverletzung" erlitten. Sie forderte die britische Polizei auf, Ermittlungen einzuleiten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters teilte die Polizei in London lediglich mit, eine Frau sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Sie sei am Arm verletzt worden. Die genauen Umstände würden nun ermittelt. Es habe bislang keine Festnahme gegeben.